Technische und klangliche Beschreibung

Das Werk bleibt in seiner Grundstruktur original erhalten; das in der überlieferten Disposition aus den 50er Jahren bezeichnete „Ober-Werk“ wird nunmehr als richtiges Oberwerk über dem Hauptwerk platziert. Die neuen und ergänzenden Werke werden symmetrisch zur Kirchenachse aufgebaut:

mit (S) bezeichnet: Werk aus den 50er Jahren (Steinmeyer)
mit (W) bezeichnet: neues Werk, bzw. neue Ergänzung (Woehl)

  • vorne unten, hinter der Spitze des Prospektes, das Hauptwerk (S) und angebaute Ergänzungen (W) mit großzügiger Sprache in den Raum
  • darüber das Oberwerk (S) mit seinen Ergänzungen (W), mit guter Reflexion der direkt darüberliegenden Decke, dadurch sehr direkte Hörbarkeit im Raum
  • dahinter auf einer Ebene mit dem Hauptwerk – das Groß-Werk (W), das sich in der klassischen und symphonischen Orgel mit dem Hauptwerk klanglich gut verbinden kann
  • dahinter das Pedal (S) mit den ergänzenden Pedal-Registern (W)
  • dahinter, als Abschluß der Orgelanlage, etwas erhöht in der Mitte das neue Récit (S). Es ragt mit seinem hinteren Teil in den dahinterliegenden Saal. Mit zusätzlichen, schließbaren Öffnungen kann die Orgel auch das Instrument in diesem Raume sein – mit einem kleinen, separaten Spieltisch aus anspielbar (siehe Disposition Saal-Orgel)
  • das Schwellwerk der 50er Jahre (S) bleibt in der linken Ecke. Mit seinen synchron erweiterten Registern (W) findet das Werk mit dosierten Öffnungen auch als klassisches “Echo“ Verwendung
  • eine neue Chor-Orgel (W) mit Schwellmöglichkeit (siehe Disposition Chor-Orgel, auch nutzbar als Fernwerk, mit zusätzlicher Klangabschattung, wird hinter die Pfeifenkulisse der gegenüberliegenden Wand gebracht (es könnte eine gute „abgehende Orgel aus den 50er Jahren“ sein, oder eine Orgel aus Beständen des Denkmalamtes.

Die Orgel-Anlage behält ihr originales Stütz- und Lagerwerk, es wird stabilisiert und ergänzt für die neuen Werke.

Jedes Manual erhält eine neue mechanische Spiel-Traktur, zugleich behält jedes Manual seine elektrische Traktur der 50er Jahre. Die Spiel-Trakturen sind folgende

Manualverteilung

ManualNeues WerkTraktur50er WerkTraktur
  I. ManualGroß-WerkmechanischPositivelektrisch
 II. ManualHauptwerk (Zusatzregister) mechanischHauptwerkelektrisch
III. ManualOberwerk (Zusatzregiste) mechanischOberwerkelektrisch
IV. ManualRécitmechanischSchwellwerkelektrisch

Neue Spielanlage als freistehender Spieltisch mit Blickrichtung zum Dirigenten, er ist zierlich gebaut,

Die Manualverteilung und Register-Anlage ist umschaltbar

  • Orgel aus den 50er Jahre
  • Orgel klassisch
  • Orgel zu einem erweiterten symphonischen Instrument

Umfänge

Manuale bis c4, das Pedal bis g1

Technik

  • neue Setzeranlage mit Bus-System
  • digitales Notenpult mit integrierter Setzeranlage
  • digitale Registereinschaltung mit „touch screen“, mit automatischer Umschaltung auf die Register-Anlage der 50er Jahre, der klassischen Orgel, des symphonischen Instrumentes

Manualverteilung

Manual50er JahreKlassischSymphonisch
  I. ManualPositivPositivGroß-Werk (neu)
 II. ManualHauptwerkHauptwerkHauptwerk
III. ManualOberwerkOberwerkPositiv, schwellbar (IV)
IV. ManualSchwellwerkEchoRécit, schwellbar (neu)

Die Chor-Orgel bzw. das Fernwerk kann auf alle Manuale gelegt werden

Verschiedener Wind für die unterschiedlichen Instrumente. Er wird jeweils automatisch umgestellt

  • der Wind für die Orgel der 50er Jahre bleibt mit Ladenbälgen
  • neue symphonische Windanlage mit Baß- und Diskantwind für Groß-Werk (I) und Récit (IV)
  • zentrale Windanlage für Positiv (I) – Hauptwerk (II) – Oberwerk (III) – Schwellwerk (IV)

Pfeifenwerk

Das Pfeifenwerk der 50er Jahre bleibt in seinem Bestand unverändert erhalten. Außer den Zungenbechern im Diskant wurde durchweg Komposit-Material verwendet. Eine Mischung aus Zinn/Blei, auf Stärke gewalzt und eine 98% Zinnschicht außen mit aufgewalzt. Es ist „typisch“ für diese Zeit. Das Pfeifenwerk wird restauriert und in seiner Klanglichkeit belassen.

Das neue Pfeifenmaterial wird nach seiner klanglichen Aussage aus unterschiedlichem Material hergestellt.

Intonation

Die Nachintonation der historischen Register und die Intonation der neuen Register werden im Kirchenraum ausgeführt.

Dokumentation

Es wird eine technische und klangliche Dokumentation der Orgel der 50er Jahre erstellt, die für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt wird.