Klassische Orgel

Die vier Werke der 50er Jahre Orgel sind der Ausgangspunkt für dieses Instrument.

Aus den Werken werden Stimmen ausgewählt, die für dieses Instrument sinnvoll sind. Besondere Klangfarben für diese Musik werden durch neue Register ergänzt. Dabei kommt dem neu platzierten Oberwerk eine Schlüssel-Funktion zu. Es liegt jetzt nicht mehr im Abseits der Orgel – ganz unten und ganz hinten – sondern an der besten klanglichen Stelle im Orgelwerk – über dem Hauptwerk, mit guter Reflexion der Decke und damit überall präsent hörbar im Kirchen-Raum.

Die klanglichen Möglichkeiten der klassischen Orgel wurden vornehmlich für das Orgelwerk von J.S.Bach abgestimmt, die einer Mitteldeutschen Orgel entsprechen. Die Anordnung der Manuale entspricht der großen Bach-Orgel in der Thomaskirche in Leipzig, es ist ein Proto-Typ einer großen Mitteldeutschen Orgel.

Das Positiv, Manual I, bleibt in seiner Disposition, wird aber etwas weiter zur Türe hin verschoben, sodaß es mehr hinter dem Chor hindurch klingen kann. Es ist das Werk des Chores und des Orchesters.

Das Hauptwerk wird durch wichtige tiefe Stimmen und neuen Klangkronen ergänzt, die dem Werk breite Gravität – Fülle und Glanz geben. Farbige Zungenstimmen bereichern die verschiedenartigen Pleni.

Das Oberwerk wird nicht nur durch seine neue Stellung bereichert. Neue, „farbige Gravität“ sind mit farbig, intimen Solo-Klängen gepaart, die bei Bachs Choral-Vorspielen klanglich unabdingbar sind.

Auch dem Echo-Werk kommt diesem Orgeltypus besondere Bedeutung zu, sind doch die barocken Werke bereits räumlich gedacht. Die dynamische Schwellwirkung wird hier mit dem Einschalten „klassisches Werk“ außer Kraft gesetzt und eine bestimmte Öffnung, bzw. Klangstärke des Werkes festgesetzt.

Das Pedal wird ebenfalls zur „Tiefe“ hin, bei gleichzeitig notwendiger „Klarheit“, mit neuen Ergänzungen zu einem großen, fülligen Klang gebracht. Neben einem neuen 32 Fuß Register gibt es klare, streichende Bässe, füllende Principal-Register und neue Zungenstimmen in unterschiedlicher Struktur.

Das Werk hat lebendigen Wind, die die Sinnlichkeit dieser Musik besonders zur Geltung bringt.